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KOMOTINI - Archäologisches Museum

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2020-07-09 2020-07-09 09.07.2020

Das Museumsgebäude ist in den 70er Jahren von dem Architekten Aris Konstantinidis entworfen worden. Es enthält Fundstücke aus ganz Thrakien aus dem Zeitraum von der neolithischen bis zur byzantinischen Zeit.
Zunächst sieht man eine große Karte Thrakiens mit den wichtigsten archäologischen Stätten sowie Pläne und zeichnerische Darstellungen des Innenschmucks des hellenistischen Kammergrabs makedonischen Typs, das bei Symvola nördlich von Komotini entdeckt worden ist.
In der Mitte des ersten Saales ist eine Grabstele aufgestellt, die auf beiden Seiten mit Reliefs geschmückt ist. Auf der Vorderseite ist der Verstorbene dargestellt und auf der Rückseite ein Sklave mit einem Jagdhund. Es handelt sich um eine Arbeit einer chiotischen Werkstatt aus der Zeit um 500 v. Chr. Der obere Teil der Stele befindet sich im Athener Nationalmuseum und ist hier durch einen Abguss ersetzt.
Rechts neben der Stele sind in drei Vitrinen die ältesten Objekte des Museums zu sehen: Keramik, Statuetten, Stein- und Beinwerkzeuge aus dem Neolithikum und der Bronzezeit. Die meisten der Funde stammen aus der Siedlung von Paradimi südlich von Komotini sowie aus den Höhlen von Maroneia und Nea Strymi. An der Wand hinter den Vitrinen sieht man einen Abguss der Felsritzungen, die in Roussa entdeckt worden sind und menschliche Gestalten, Vögel und andere Tiere darstellen.
Am Ende des Saales rechts ist eine Grabstele aus Stryme mit der Darstellung einer Kore und Palmettenbekrönung aufgestellt; sie stammt aus dem 6. Jh. v. Chr. und ist das bislang älteste Zeugnis griechischer Plastik in Thrakien. Die junge Frau ist in der Haltung der Gottheiten und Dämone frontal dargestellt.
Neben der Stele steht die Peplophoros aus Stryme aus dem frühen 5. Jh. v. Chr. Die kopflose Statue verbindet die dorische Strenge mit der ionischen Leichtigkeit, ein für diese Landschaft charakteristischer Stilzug.
Am Ende des Saales links sieht man ein weiteres Fundstück aus Stryme, einen Löwen, ein qualitätvolles Werk der archaischen Plastik.
Die erste der drei anschließenden Vitrinen enthält Beigaben aus zwei archaischen Nekropolen, derjenigen von Dikaia und der am Philouri-Fluss, sowie Funde aus klassischer Zeit aus Stryme.
In der zweiten Vitrine sieht man Goldschmuck und Terrakotten, von denen zwei Schwangere darstellen, die Statuette eines Hermaphroditen, eine Eros-Statuette und eine Puppe aus dem 4. Jh. v. Chr. aus Mesemvria mit beweglichen Armen und Beinen.
In der dritten Vitrine sind Funde vom 4. Jh. v. Chr. bis in römische Zeit ausgestellt, darunter eine Terrakottagruppe mit tanzenden weiblichen Gestalten und hellenistischen Waffen, wie das Schwert aus Symvola auf dem oberen Bord. In derselben Vitrine sieht man zwei seltene Funde aus römischer Zeit: zwei genagelte Sohlen von Soldatensandalen und ein Bronzegefäß mit Reliefköpfen des Pan und einer Nymphe an dem Henkeln.
Der erste Saal öffnet sich auf einen breiten Korridor mit einer Vitrine, die die Funde aus dem kleinen Demeter-Heiligtum von Mesembria enthält. Die Gold-, Silber- und Bronzetäfelchen stellten Votivgaben der Pilger an die Göttin dar.
Im selben Korridor ist ein Reiterrelief aus Maroneia ausgestellt. Das Motiv des Reiters ist in ganz Thrakien auf Grabreliefs verbreitet. Es handelt sich wahrscheinlich um einen Heros, der mit der Jagd und den Unterweltskulten zu tun hatte.
Das zweifellos eindrucksvollste Exponat bildet die gehämmerte Maske eines römischen Kaisers (Marc Aurel oder Septimius Severus), die aus 24-karätigem Gold gearbeitet ist und etwa 1 kg wiegt.
Im zweiten Saal rechts sieht man eine Sonnenuhr aus Traianoupolis, die der Inschrift zufolge den neun Musen geweiht gewesen ist.
In der Pultvitrine sind antike und byzantinische Schmuckstücke ausgestellt. Einige der seltenen Münzen stammen aus den antiken thrakischen Städten Dikaia und Zone.
Auf der linken Seite sieht man neben Grabreliefs und Skulpturen aus römischer Zeit eine wichtige Inschrift aus dem 2. Jh. v. Chr. (Nr. 1712), die den Bundesgenossenvertrag zwischen Rom und Maroneia enthält.
Hoch an der Wand ist der mit Reliefs geschmückte und beschriftete Türsturz einer Kirche aus Maximianoupolis angebracht. In der Mitte des Saales steht die Statue eines Jünglings, die, wie man bei näherem Hinsehen erkennt, unvollendet geblieben ist.
In einem abgetrennten Bereich innerhalb dieses Saales sieht man Fragmente steinerner Reliefikonen von Soldatenheiligen aus dem 11. und 12. Jh. aus Traianoupolis und eine Schranke aus einer frühchristlichen Basilika des 6. Jhs.
In der ersten der beiden Vitrinen sind Funde aus griechischer und römischer Zeit ausgestellt, darunter Bronzestatuetten des Zeus und des Hermes. Die zweite enthält byzantinische Objekte, wie eine Bleiphiale aus Anastasioupolis.
Im Innenhof des Museums sieht man neben Architekturgliedern u. a. ein ausgezeichnetes römisches Reiterrelief aus Maximianoupolis.

Archäologisches Museum
69100 Komotini

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